Der Corona Virus und seine Auswirkung auf die Lieferfähigkeit von Unternehmen

Medien-Meldungen zum Corona-Virus nehmen mittlerweile hype-artigen Charakter an. Doch gerade jetzt gilt: Don’t panic! Es ist nicht die Zeit, sich von Neuigkeiten aus Boulevardpresse, Facebook oder Instagram verrückt machen zu lassen. Es gilt, einen ruhigen Kopf zu bewahren. Die Frage lautet: „was muss und kann jetzt getan werden, um sicher durch die Situation zu kommen?“ Vertrauenswürdige Quellen wie das Robert-Koch-Institut oder das Bundesgesundheitsministerium bieten verlässliche, validierte Informationen und wirksame Verhaltensmaßnahmen. Für Unternehmen verweisen wir auf die Empfehlungen der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft / ASW.

Gesprächspartner aus dem Bereich des Krisen- bzw. des Kontinuitätsmanagements in großen Unternehmen haben uns bestätigt, dass aktuelle Ereignisse rund um die Corona-Epidemie momentan ihre ganze Aufmerksamkeit erfordern. Vielfach ist die Funktionsfähigkeit der Produktions- und Lieferprozesse angesichts der hohen Abhängigkeit von Lieferungen aus China stark gefährdet. Waren es zu Zeiten von SARS noch 3%, so liegt der heutige Beitrag Chinas zur Weltwirtschaft (BIP) bereits bei 16%. Angesichts der Dauer der Transportwege ist damit zu rechnen, dass sich die Auswirkungen auf Produktionsprozesse bei uns erst verzögert einstellen werden.

Was kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt kurzfristig getan werden, um für kritische Situationen und eine eskalierende Lage gewappnet zu sein? Hier einige Tipps aus der Beratungspraxis:

  • Berufen Sie geeignete Gremien ein und richten Sie sich auf eine längere Dauer der Ereignisbewältigung ein. Sind Sie für Krisenstabsarbeit „aus der Ferne“ gerüstet?
  • Ordnen Sie die eintreffenden Informationen in „Lagefelder“ und reduzieren Sie so die Komplexität
  • Verschaffen Sie sich bei einem Überblick über „die Lage“ auch ein Bild davon, woher Ihre benötigenden Lieferungen stammen
  • Machen Sie eine realistische „Auswirkungsanalyse“ und unterscheiden Sie zwischen best case und worst case
  • Definieren Sie die Ziele Ihrer Krisenstabsarbeit und priorisieren Sie Ihre Massnahmen
  • Erarbeiten Sie geeignete Massnahmen, beauftragen diese und kontrollieren Sie deren Umsetzung
  • Reaktivieren Sie vorhandene Notfallpläne und prüfen Sie deren Verwendbarkeit
  • Optimieren Sie die Krisenstabsarbeit durch die Verwendung geeigneter digitaler Medien
  • Stellen Sie die Kommunikation mit eventuell vorhandenen regionalen Stäben sicher
  • Kommunizieren Sie aktiv mit Kunden, Medien und weiteren Stakeholdern; machen Sie proaktiv auf etwaige Engpässe aufmerksam
  • Prüfen Sie Ihre Versicherungspolicen; viele Betriebsunterbrechungspolicen decken Ausfallschäden wegen einem solchen Ereignis nicht.

«Kleine» Firmen trifft es in anderem Maße als große, international operierende Konzerne, die oft über eine ausgeprägte, institutionalisierte Sicherheitskultur mit umfangreichen Vorsorgemaßnahmen verfügen. Der offenkundige Fall Webasto, einem Zulieferer der Automobilindustrie zeigt, dass es besonders Mittelständler schmerzhaft treffen kann: mehrere erkrankte Mitarbeiter, Head Office temporär geschlossen.

Ein «Virus» ist gleichermaßen gefährlich in der realen wie auch in der digitalen Welt. Viele Verhaltens-empfehlungen aus dem realen Leben sind dabei 1:1 übertragbar: Grundhygiene und Distanz zu infizierten oder zweifelhaften Quellen sowie Notfallmaßnahmen bei aktuellen Fällen. In der Praxis spielt es für ein Unternehmen keine Rolle, ob der Betrieb still steht, weil die Mitarbeiter aufgrund einer Epidemie nicht zur Verfügung stehen oder weil die IT von einem Virus zur Strecke gebracht wurde. Neben der notwendigen Reaktion bei akuten Fällen zeigt sich wiederum, dass auch präventive Komponenten notwendig sind.
Sie benötigen konkrete Unterstützung oder weitere Informationen wie Sie in dieser Situation Notfallpläne rasch entwickeln und effektiv umsetzen können, z.B. um auf Ausfälle von Lieferketten zu reagieren, Krisensituationen zu entschärfen, brisante Sachverhalte zu kommunizieren oder Reise- und Verhaltensmaßnahmen umzusetzen? Setzen Sie sich mit uns in Verbindung! Gerne tauschen wir uns in einem direkten Gespräch mit Ihnen über dieses Thema aus. Mittelfristig begrüßen wir Sie gerne bei einem einschlägigen Seminar in unserem Schulungszentrum. Die aktuelle Seminarbroschüre können Sie hier herunterladen. Wir schicken Ihnen gerne auch ein Exemplar zu. Bitte beachten Sie unser ausgeweitetes Seminarangebot und verschaffen Sie sich auf unserer neuen Webseite einen Überblick über unser Beratungsangebot.

Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen

Klaus Bockslaff und Mathias Götsch