Unter dem Titel „Krisenmanagement und Controlling – wichtige Elemente zur Stärkung des Resilienz“ erschien ein Artikle von Achim Behrendt und Anette Anders zur neuen Krisenmanagment Norm ISO 22361 im Controller Magazin der Risk Management Association RMA. Sie finden den Artikel untenstehend und hier zum Download.
Insbesondere aufgrund der sich verändernden Risikolage der vergangenen Jahre (Corona-Pandemie, Ukrainekrieg) ist vielen Unternehmen bewusst geworden, dass ein Riskmanagement allein nicht genügt. Die Unternehmen haben daher damit begonnen, sich intensiv mit dem Thema Business Continuity Management (BCM) zu beschäftigen. Hierbei steht die intensive Vorbereitung auf mögliche Notfälle und die schnellstmögliche Wiederherstellung des Geschäftsbetriebes nach einem Notfall im Fokus. Dich was passiert, wenn sowohl das Riskmanagement wie auch das BCM an seine Grenzen stößt? Beispielhaft hier zu nennen:
- Die normale Geschäftstätigkeit eines Unternehmens wird durch unvorhersehbare Ereignisse wie bspw. Naturkatastrophen massiv beeinträchtigt. Hier ist eine schnelle Reaktion gefragt.
- Krisen sind sehr komplex und erfordern ein koordiniertes, zielgerichtetes und schnelles Vorgehen auf verschiedenen Ebenen. Das Krisenmanagement hat eine effiziente und schnelle Entscheidungsfindung im Fokus.
- Ein Krisenmanagement umfasst eine umfangreiche Schadensbegrenzung, um die Auswirkungen auf das Unternehmen und ihre Stakeholder zu minimieren
Für das Unternehmen ist es somit wichtig, sich auch mir der Bewältigung von Krisen zu beschäftigen. Das Krisenmanagement unterstützt, auf unvorhergesehene Ereignisse angemessen zu reagieren, Schäden zu begrenzen, die Reputation zu schützen und eine koordinierte Krisenbewältigung zu gewährleisten. An dieser Stelle muss hervorgehoben werden, dass die neue ISO 22361:2022 für das strukturierte Vorgehen beim Aufbau und Ausbau eines Krisenmanagements wichtige Hinweise liefert. Insbesondere die Bereiche «Führung in der Krise» und «Fähigkeit im Krisenmanagement» werden ausführlich erläutert. Allerdings wird die aus unserer Sicht nicht zu vernachlässigende Bedeutung der Schnittpunkte von Risikomanagement / BCM / Krisenmanagement und Controlling nicht thematisiert. So hilft beispielsweise das Risikocontrolling im Vorfeld dabei, potenzielle Krisenauslöser zu identifizieren. Dem Unternehmen ist es somit möglich, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um diese Risiken zu minimieren oder ihnen entgegenzuwirken. Während einer Krise unterstützt das Controlling das Krisenmanagement, indem es Echtzeitdaten und -informationen zur Verfügung stellt, um die Situation zu überwachen und die Entscheidungsfindung zu unterstützen. Das dient zur Gewinnung einer ganzheitlichen Lagebeurteilung. So können durch das Finanzcontrolling die finanziellen Auswirkungen einer Krise bewertet und Ressourcen effektiv eingesetzt werden; das Leistungscontrolling kann helfen, die Wirksamkeit der Krisenreaktion zu überwachen und den Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen zu bewerten. Der Weiteren kann das Controlling im Nachgang durch die Analyse vergangener Krisen helfen, präventive Maßnahmen zu identifizieren und den Umgang mitzukünftigen Krisen zu verbessern. Somit kann das Controlling auch bei der Entwicklung von Krisenbewältigungsstrategien und -plänen eine Rolle spielen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich sowohl das BCM wie auch das Krisenmanagement, das Controlling und das Risikomanagement ergänzen, indem sie darauf abzielen, die Fähigkeit eines Unternehmens zu stärken, Krisen zu bewältigen und sich davon zu erholen. Eine effektive Integration ermöglicht es dem Unternehmen, besser auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet zu sein und mögliche Schäden zu begrenzen. Auch das Controlling spielt somit eine wichtige Rolle bei der Stärkung der Resilienz eines Unternehmens. Der Arbeitskreis «Krisenmanagement» der RMA erarbeitet aktuell einen «Leitfaden Krisenmanagement ISO 22361:2022», der Unternehmen als Unterstützung für den Aufbau des Krisenmanagements dienen soll.